Stephan Graf
3. Dezember 2025 | Badezimmer

Warum die Trinkwasserverordnung so wichtig ist

Wie entstehen Legionellen? Warum sind sie gefährlich? Und was kann man tun, um sich und andere im Haushalt zu schützen? Mit der Trinkwasserverordnung sollen Verbraucher vor gesundheitsgefährdendem Wasser geschützt werden. Eine der grössten Gefahren sind Legionellen – stäbchenförmige Bakterien, die bei bestimmten Bedingungen im Warmwasser entstehen können. Gelangen sie über feinste Wassertröpfchen (Aerosole) in die Lunge, können sie eine schwere Lungenentzündung auslösen, die sogenannte Legionärskrankheit.

Vermieter und Eigentümer tragen daher eine hohe Verantwortung: Sie müssen sicherstellen, dass die Trinkwasserqualität regelmässig kontrolliert und dokumentiert wird.

Wie entstehen Legionellen?

Legionellen kommen in geringen Mengen ganz natürlich im Grund- und Trinkwasser vor. Gefährlich werden sie erst, wenn sie sich stark vermehren – und das passiert bei Wassertemperaturen zwischen 20 und 45 °C. Typische Ursachen sind:

  • Zu niedrig eingestellte Warmwassertemperaturen

  • Stagnation in Leitungen (z. B. wenn Wasser längere Zeit steht)

  • Kalkablagerungen oder Biofilme in alten Rohren

Besonders riskant ist das Einatmen von Aerosolen, also feinen Wassertröpfchen beim Duschen, in Whirlpools, Klimaanlagen oder Rasensprengern. Das Trinken von legionellenhaltigem Wasser ist dagegen in der Regel unbedenklich.

Die Pflichten laut Trinkwasserverordnung

Vermieter, Hausbesitzer und Verwalter sind gesetzlich verpflichtet, ihre Trinkwasseranlagen regelmässig prüfen zu lassen. Diese Pflichten sind in der Trinkwasserverordnung genau geregelt:

Auch Bleileitungen sind ein Thema: Seit 2013 müssen Vermieter ihre Mieter informieren, falls noch Bleirohre im Haus vorhanden sind. Um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten, ist ein Austausch dieser Leitungen unumgänglich.
Pflicht Beschreibung
Anzeigepflicht Zentrale Warmwasseranlagen und bauliche Änderungen müssen beim Gesundheitsamt gemeldet werden.
Prüfpflicht Wasserproben müssen jährlich von zugelassenen Laboren untersucht werden.
Aufzeichnungspflicht Verwendete Aufbereitungsstoffe und deren Konzentration sind zu dokumentieren.
Informationspflicht Ergebnisse der Trinkwasserprüfung müssen den Mietern schriftlich oder per Aushang zugänglich gemacht werden.

Wer ist betroffen?

Die Verordnung gilt für alle Gebäude mit gewerblicher Nutzung, also insbesondere für Mehrfamilienhäuser mit zentraler Warmwasserbereitung. Doch auch private Wohneigentümer müssen sicherstellen, dass ihre Anlagen den hygienischen Standards entsprechen.

Vernachlässigt ein Eigentümer seine Pflichten, kann das gravierende Folgen haben – von Bußgeldern bis zu Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren, wenn Mieter durch kontaminiertes Wasser geschädigt werden.

Schutz und Vorsorge: So beugen Sie Legionellen vor

  • Warmwasser über 60 °C halten, damit sich keine Keime bilden.
  • Regelmässig alle Wasserhähne nutzen, damit das Wasser nicht steht.
  • Leitungen spülen, besonders nach längerer Abwesenheit.
  • Anlagen jährlich prüfen lassen, um Legionellen frühzeitig zu erkennen.

Fazit zur Trinkwasserverordnung: Verantwortung übernehmen, Gesundheit schützen

Die Trinkwasserverordnung schützt nicht nur Mieter, sondern auch Eigentümer – durch klare Vorgaben für Hygiene und Wartung. Wer seine Anlage regelmässig überprüfen lässt, schützt sich vor gesundheitlichen Risiken, hohen Strafen und unnötigen Folgekosten.

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Antworten auf häufige Fragen

Legionellen und Trinkwasser

In der Regel einmal jährlich, sofern eine zentrale Warmwasserbereitung vorhanden ist.

Hausbesitzer, Vermieter oder Verwalter – sie tragen die Verantwortung für die Trinkwasserqualität.

Durch richtig eingestellte Warmwassertemperaturen, regelmässigen Wasseraustausch und fachgerechte Wartung.

Nein, aber auch hier kann eine regelmässige Kontrolle sinnvoll sein, vor allem bei längeren Standzeiten.

Dann muss die Ursache ermittelt, die Anlage fachgerecht gespült und gegebenenfalls saniert werden.

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