Wo der Lebensraum zum Wohntraum wird

Eine ruhige Nische im lebendigen Alltagstrubel der Stadt – so sieht perfekte Urbanität aus. Auf der Höhe des ehemaligen Estrichs enstand unter einem neuen, von Brandwand zu Brandwand reichenden, Holzdach ein loftartiger Innenraum. Im Zuge eines Komplettumbaus hat der Architekt Magnus Forsberg dem Haus aus dem 19. Jahrhundert neues Leben eingehaucht.

Die Verbindung von Tradition und Zeitgeist zieht sich wie ein Leitmotiv durch das gesamte Gebäude. Historische Elemente wurden sorgfältig erhalten und in neue Nutzungskonzepte eingebettet, ohne ihre ursprüngliche Wirkung zu verlieren. So entstand ein harmonisches Zusammenspiel aus handwerklicher Substanz, modernen Materialien und einer fein abgestimmten Farb- und Formensprache – ein Wohnkonzept, das gleichermaßen inspiriert wie erdet.

Wichtig war uns, dass kein Eingriff Bestehendes optisch beeinträchtigt.

Moderne Balkonfassade eines Gebäudes mit silbernem Metallgeländer und grossen Glasfenstern, dahinter grüne Topfpflanzen. Darunter sind weisse Fenster mit geöffneten graublauen Fensterläden zu sehen. Im Vordergrund rankt ein dichtes grünes Weinlaub über ein Gerüst. Im oberen Bereich ist ein kupferfarbenes Dachdetail sichtbar. Rechts im Hintergrund ragt ein Ziegeldach mit einem Kamin unter einem blau-orangenen Himmel hervor.

Hoch Hinaus - Der Sonne entgegen

Vor der Haustür lehnen Fahrräder an der Wand. Links und rechts schmiegen sich die Nachbarhäuser dicht an die Fassade. Und in der Luft liegt dieses ganz besondere vitale Flirren, das nur im Herzen einer Großstadt herrscht. Am Rander der Basler Altstadt steht das Wohn- und Bürohaus von 1874, das den Geist urbanen Lebens unter seinem Dach beherbergt. Im Zuge eines Komplettumbaus hat der Architekt Magnus Forsberg dem Stadthaus im wahrsten Sinne des Wortes das i-Tüpfelchen aufgesetzt. Was sich von außen unaufällig in die Häuserzeile einfügt, sorgt im Inneren für einen Aha-Effekt: Mit dem Ausbau hielten Raum und Licht Einzug in das Gebäude.

Reihe von historischen Wohnhäusern im warmen Abendlicht. Links zwei weiße Gebäude mit grauen Fensterläden und braunen Holztüren, Hausnummern 25 und 27. Rechts daneben ein hellgelbes Gebäude. Auf der Straße sind ein dunkler Kombi und zwei Fahrräder geparkt. Im Hintergrund weitere Gebäude und ein orangerosa Himmel mit Wolken.

Aha⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠-⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Effekt auf vier Ebenen

Auf vier Ebenen entstand ein Refugium, das den Bewohnern den nötigen Gegenpol zum Lärm und Tempo der Stadt bietet. Während das Erdgeschoss der Arbeit vorbehalten ist, dreht sich in den drei darüberliegenden Geschossen alles um das Thema „Wohnen“. Bei allem urbanen Schick hat der Architekt Magnus Forsberg dabei die Wurzeln des historischen Gebäudes nicht vergessen. Trotz der konsequenten Neuinterpretation blieb die bauliche Einheit des Gebäudes erhalten und im Inneren geht so manches Erbstück einen reizvollen Dialog mit aktuellen Designerstücken ein. „Wichtig war uns, dass kein Eingriff Bestehendes optisch beeinträchtigt.“ beschrieb Forsberg Architekten den Balanceakt, der beim Umbau zu meistern war.

Das große Wänderücken

Um den Bedürfnissen modernen Wohnkomforts dennoch gerecht zu werden, wurde im Zuge der Umbauarbeiten eine komplett neue Raumaufteilung geschaffen. Im ersten Obergeschoss, das die Wohnräume für die Familie beherbergt, zog die Küche ins ehemalige Badezimmer ein, während an ihre Stelle das Esszimmer rückte. Vom Wohnzimmer aus öffnet sich der Blick auf das Musikzimmer, wo der Flügel am Fenster zu einer Mozartsonate einlädt. Alle Wohnräume sind miteinander verbunden. Im Zentrum sorgt der originale Kachelofen, der vom Flur aus mit Holz befeuert werden kann, für das richtige Raumklima.

Starke Formen statt lauter Farben

Die Kombination aus Alt und Neu zieht sich wie ein roter Faden durch das Haus. Beispiel Küchengestaltung: Die grau-weißen Fliesen, die noch aus dem früheren Badezimmer stammen, bilden gemeinsam mit den weiß-silbernen Küchenmöbeln eine reizvolle Einheit. Im Esszimmer gesellen sich Stühle aus der Biedermeierzeit zu schlichten weißen Aufbewahrungsschränken. Und wo immer es möglich war, restaurierten die Hausherren die alten Holzböden.

Weißer Küchentresen mit dunkelgrauen Schubladen, darauf zwei weiße Schalen mit roten Äpfeln und rosa Rosen. Eine offene weiße Tür führt zu einem Esszimmer mit Holztisch, drei Holzstühlen, silberner Teekanne und zwei gelb-grünen Gläsern. Der Boden zeigt ein Fischgrätparkett.

Baumhaus⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠-⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Gefühl über der Stadt

Wer sich ganz nach oben begibt, findet sich unvermittelt in luftiger Höhe über den Dächern der Stadt wieder. Das neu entstandene Loft bietet mit seiner Offenheit einen wohltuenden Kontrast zu der Raumstruktur auf den anderen Etagen. Lediglich eine Schiebetür trennt das Badezimmer vom Rest des Raumes. Wie war das mit der Vergangenheit des Hauses? Die 80 Jahre alten Original-Waschtische blieben erhalten. Neben einer modernen Badewanne und einer bodengleichen Dusche von BETTE behaupten sich selbstbewusst die Nostalgiestücke. Das Gesamtkunstwerk komplett machte der Schreiner mit den maßangefertigten Möbeln und der Trennwand.

Dem Himmel nah beim Schaumbad

Wer in der Badewanne ein Schaumbad genießt, wähnt sich dem Himmel nah: Zum Innenhof hin befindet sich im Dachgeschoss eine großzügige Fensterfront. Aus dem nicht benutzten Dachboden wurde durch den Umbau ein großzügiges Loft über den Dächern der Basler Altstadt. Großzügige Schiebetüren und die absolut bodengleichen Übergänge von drinnen nach draußen vergrößern den Lebensraum nicht nur optisch. Im Bad kombinierten die  Planer Altes und Neues stilsicher miteinander. Historisch anmutende Zementmosaikfliesen runden das Bild ab.

„Der Umbau schenkt dem Haus ein neues, langes Leben. Der Spagat zwischen Modernisierung und Wahrung der Substanz ist geglückt.“

Reihe von historischen Wohnhäusern im warmen Abendlicht. Links zwei weiße Gebäude mit grauen Fensterläden und braunen Holztüren, Hausnummern 25 und 27. Rechts daneben ein hellgelbes Gebäude. Auf der Straße sind ein dunkler Kombi und zwei Fahrräder geparkt. Im Hintergrund weitere Gebäude und ein orangerosa Himmel mit Wolken.

Ein energetisch sinnvolles Gesamtpaket

Grün ist Trumpf, auch in Sachen Haustechnik. Neben zwei Kachelöfen im ersten und zweiten Stock und dem Cheminéeofen im Dachgeschoss sorgen Solarkollektoren auf dem Dach für ein energetisch sinnvolles Gesamtpaket. „Der Umbau schenkt dem Haus ein neues, langes Leben“, freuen sich die Bewohner. „Der Spagat zwischen Modernisierung und Wahrung der Substanz ist geglückt.“

So grün kann urban sein

Der fließende Übergang von innen nach außen macht Appetit, die Tür zur Dachterrasse zu öffnen und die Oase inmitten der Großstadt in vollen Zügen zu genießen. Das geht im Übrigen nicht nur im Dachgeschoss: Mit der Terrasse auf der ersten Etage und dem liebevoll gestalteten Innenhof stehen der Familie Außenbereiche auf drei Ebenen zur Verfügung. Ein pures Stückchen Lebensqualität, nur einen Steinwurf von einer der Hauptverkehrsschlagadern der Metropole entfernt. „So verbinden sich die Dachräume mit dem Grün des Innenhofs“, erklären die Architekten das Konzept.

Planung: Forsberg Architekten AG, Basel, Bilder: Tom Bisig, Basel

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